6. Kunstsymposium AtelierHaus Neukirchen

09. - 18. September 2022

KOSMOS - Das große Ganze

Plakat 2022

Beteiligte Künstler:

Esther Böhm, Bildhauerei, Heacham, UK
Elisabeth Dostert, Malerei, Installation, München
Christoph N. Fuhrer, Zeichnung, Regensburg
P2 Mulzer/Peter, Performance, Installation, Amberg
Paul Ludwig Reßl, Bildhauerei, Regensburg
Uli Tyroller, Malerei, Falkenstein
Gaby Weißenfels, Puppenspiel, Falkenfels

Zusätzlich haben in der 1. Augustwoche Studierende des Fachbereichs Kunstpädagogik der Akademie Bildender Künste in München, das Thema KOSMOS - Das große Ganze, bearbeitet.

Schon als Kind haben uns Sonne, Mond und Sterne ganz romantisch und poetisch in Literatur, Musik und Kunst begleitet. Später dann waren es die Science Fiction Filme, die uns in die unendlichen Weiten unserer Galaxien geführt haben. Heute werden die Schlagzeilen von amerikanischen Milliardären beherrscht, die sich eine Spritztour ins Weltall leisten und damit scheinbar den Weltraumtourismus eröffnen.

Aus wissenschaftlicher Sicht schließt der Begriff Kosmos die Gesamtheit von Raum, Zeit, aller Materie und Energie darin mit ein. Kosmos meint auch den geordneten Zusammenhang der Welten, in dem alle Teile miteinander verbunden sind.

Den Menschen hat schon immer beschäftigt, wie diese Weltordnung beschaffen sein muss und welchen Ursprung sie hat. Es waren die Götterwelten und Mythen, die für die Menschen das Urbild des Universums dargestellt hatten. Kosmologische Entwürfe und Deutungen beschrieben eine zentrale Stellung im religiösen und mythischen Denken, die in allen Epochen der Kunst visualisiert wurden. Heute sind es die Astrophysik und Astronomie, die sich mit der Entwicklung und Struktur des Universums befassen. Das aktuelle Standardmodell beschreibt den Beginn des Universums als dichten Zustand, von dem aus es sich in einer Urknall genannten Expansion zum heutigen Zustand entwickelt. Es gibt einige ungeklärte kosmische Phänomene, die Literatur und Film zu utopischen Ansätzen angeregt haben.

Der Begriff Kosmos lässt sich aber auch auf andere Bereiche anwenden. Pressant erscheint in diesem Zusammenhang Kosmos im Sinne von -die Welt als Ganzes-. Bei der Bekämpfung der Pandemie, wurde uns auf schmerzhafte Weise verdeutlicht, wie eng und vielfältig die Welt doch miteinander verbunden ist. Noch einschneidender sind die Folgen der technischen Einflussnahme auf die Ökosysteme für unsere menschliche Existenz. Weltweit ist es heute eine Kernaufgabe geworden, über die Eingriffe des Menschen in die Natur der Welt, den Kosmos, nachzudenken. Welche Freiräume und Grenzen hat der Mensch in seinem Gestaltungspotenzial? Ist der Mensch Teil der Natur oder die Natur Umwelt des Menschen? Wie viel Natur ist der Mensch noch? Die Beschäftigung mit diesen Fragen bringt die Kunst noch näher an die Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie und Politik. Es gibt einige renommierte Künstler, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen, in deren Arbeit biotechnische Verfahren einfließen. Die neue Sparte Bio-Art hat Einzug in die zeitgenössische Kunst genommen.

Beim VI. Kunstsymposium in Neukirchen soll der Begriff Kosmos auf vielfältige Weise durchleuchtet werden. Neben - Kosmologie - und - Welt als Ganzes - finden die Begriffe Makro- und Mikrokosmos in unserer Alltagssprache unterschiedliche Anwendungen. Die Verbundenheit, der komplexe Zusammenhang der einzelnen Systeme ist dabei überwältigend und spannend. Kunst hat die Freiheit und die Möglichkeit sich zweckfrei zu bewegen und die Fragen zum großen Ganzen, zum Makro/Mikrokosmos, sei es in kosmischer, philosophischer, ökologischer, biologischer oder soziologischer Sicht künstlerisch zu interpretieren, den Fokus darauf zu richten ohne ein Problem lösen zu müssen. Das Thema eröffnet den Künstler*innen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, das sie je nach persönlichem Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit verwirklichen können.

IMPRESSIONEN VON 2022